Wie du einen Armloch Beleg selber konstruieren kannst

 

Was ist überhaupt ein Beleg?

Es gibt verschiedene Belege, zum Beispiel für Ausschnitte (Armloch oder Halsausschnitt), aber auch für Reißverschlüsse. Der Sinn und Zweck eines Beleges ist es, den offenen Saum schön zu versäubern, ohne dass man eine sichtbare Naht hat. 

Armloch-Belege sind eine tolle Möglichkeit, um bei ärmellosen Teilen einen schönen Abschluss zu erhalten. Der Beleg wird nach innen umgeschlagen und versteckt. So sieht man am Ende keine Naht, wie es zum Beispiel der Fall wäre, wenn du den Saum umschlägst und runderherum annähst. 

Bei ärmellosen Teilen wie dem Kleid bzw. der Bluse Emma, die am Ausschnitt eine Raffung hat, ist das besonders praktisch, denn eine Saumnaht würde direkt über die Raffung verlaufen. Das ist nicht weiter schlimm, allerdings bekommt man mit einem Armloch-Beleg ein noch schöneres Ergebnis. 

So erstellst du dir einen Armloch-Beleg selbst

1. Schnittteile heraussuchen

Prüfe zunächst, auf welchen Schnittteilen sich das Armloch überall befindet. Bei Kleid/Bluse Emma sind das zum Beispiel Vorderteil, Rückenteil und Schulterpasse.

Am einfachsten ist es, wenn du dir die betreffenden Schnittteile einmal abpaust, so hast du dann separate Schnittteile nur für deinen Armloch-Beleg. Du kannst aber auch deine bestehenden Schnittteile nutzen und am Ende die Teile für den Armloch-Beleg abpausen. 

2. Größe an den Schnittteilen markieren

Markiere dir an allen Schnittteilen die Größe, die du nähen willst an den Armloch-Positionen.

3. Breite des Armloch-Belegs bestimmen

Die Breite des Armloch-Belegs kannst du dir selbst bestimmen. Unser Beleg wird inkl. 1cm Nahtzugabe 6cm breit sein. 

Achte darauf, dass der Beleg nicht zu schmal wird. Schmale Belege solltest du unbedingt von außen absteppen, sonst klappt er später nach außen. 

4. Breite des Armloch-Belegs auf die Schnittteile übertragen

Markiere dir die Breite, die du eben bestimmt hast, auf den ausgewählten Schnittteilen entlang der Armloch-Kurve. Nimm dir am besten ein Handmaß zur Hilfe und markiere dir entlang der Rundung einzelne Punkte, die du am Ende zu einer Kurve verbinden kannst.

Am besten machst du das erst mal mit einem Bleistift und erst wenn du fertig bist mit einem farbigen Stift.

5. Armloch-Beleg Schnittteile erstellen

Hier hast du nun die Wahl:

  • Wenn du vorher deine Original-Schnittteile abgepaust hast und die vorherigen Schritte auf diesen abgepausten Schnittteilen durchgeführt hast, dann kannst du deine Schnittteile für den Armloch-Beleg nun ausschneiden
  • Wenn du die vorherigen Schritte auf den Original-Schnittteilen durchgeführt hast, dann musst du nun die markierten Bereiche abpausen und kreierst damit die Schnittteile für deinen Armloch-Beleg

In beiden Fällen: Notiere dir unbedingt auf den Schnittteilen, um welches Teil es sich handelt, also Vorderteil. Rückteil etc. Achtung: Wenn dein Schnittmuster noch keine Nahtzugabe enthält, musst du diese noch hinzufügen!

6. Schnittteile für den Armloch-Beleg zusammenfügen

Du verbindest nun deine Schnittteile in der richtigen Reihenfolge miteinander, denn du benötigst am Ende nur ein Schnittteil für deinen Armloch-Beleg. Bei uns ist das: erst Vorderteil, dann Schulterpasse, dann Rückteil (bei dir ist es vielleicht nur Vorder- und Rückteil).

In unserem Schnittmuster ist überall 1cm Nahtzugabe enthalten, daher legen wir die Schnittteile jeweils 2cm überlappend übereinander (wenn dein Schnittmuster mehr oder weniger Nahtzugabe enthält, dann musst du diesen Wert entsprechend anpassen). Klebe die Teile dann aneinander

Yippie, jetzt hast du deinen Armloch-Beleg selbst konstruiert! Wie du einen Beleg nähst, erfährst du im passenden Blogartikel!

Artikel: Beleg nähen

Video: Armloch-Beleg selber konstruieren

Wenn du deine selbstgenähte Kleidung noch professioneller verarbeiten möchtest, dann schau' dir unbedingt den Blogartikel mit den Nähtechniken an, die du dafür benötigst! 

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